Es entsteht ein neuer grosszügiger Freiraum, welcher die gesamte Siedlung und deren Identität prägt und sich selbstverständlich ins Quartier einfügt

Die Siedlung Obermaihof befindet sich im Nordosten der Stadt Luzern. Charakteristisch für die Situation ist die stark prägende Topografie mit dem steil ansteigenden Hang zum Wesmelinwald. Mit den Sanierungs-, den Erweiterungs- und insbesondere den Ersatzneubauten strebte die Genossenschaft eine massvolle Verdichtung nach Innen und einen ausgewogenen Mix von Mieten und Wohnungen mit einem breiten Spektrum an Wohnungsqualitäten an. Mit drei länglichen mäandrierenden Neubaukörpern, welche an den Hangfuss gesetzt werden, wird der bebaute Raum der Siedlung gefasst und neu definiert. Durch leichtes Knicken der Fassadenfluchten werden die Gebäudelängen gebrochen und der Aussenraum selbstverständlich strukturiert.

Es entsteht ein neuer grosszügiger Freiraum, welcher die gesamte Siedlung und deren Identität prägt und sich selbstverständlich ins Quartier einfügt und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Dichte und Freiraum schafft. Insgesamt werden total 184 Wohnungen mit verschiedenen Grundrisstypologien und -grössen angeboten. Alle Wohnungen profitieren von einem Bezug zum neuen gemeinschaftlichen Siedlungsraum - auch die Bestandsgebäude, welche dies über eine neue Ausstülpung der Loggien gewähren. Ein städtischer Kindergarten mit direktem Zugang zum eigenen Aussenraum, ein Mittagstisch sowie Ateliers im Sockelgeschoss der Längsneubauten ergänzen das Wohnangebot.

Im zentralen, parkähnlichen Freiraum, dem „Herzen der Siedlung“, befindet sich ein Mehrzweckgebäude für alle Bewohner und damit für ein generationenübergreifendes Quartierleben. Das neue Sockelgeschoss der Längsneubauten nimmt den Terrainsprung auf und bietet attraktive Flächen für die gemeinschaftlichen Räume, welche sich zum neuen Freiraum orientieren. Sämtliche Wohnungen verfügen über einen Wohn- Essbereich, welcher sich auf die ganze Gebäudetiefe als Raumfigur mit Nord- und Südausrichtung erstreckt und so von der zweiseitigen Ausrichtung profitiert.

Die Grundrisse weisen eine einfache und klare Struktur auf, die sich über die Geschosse wiederholt

Die drei Ersatzneubauten orientieren sich an den bestehenden Erweiterungsbauten hinsichtlich Bebauungsmuster, Typologie und Gebäudeform. Die Baukörper folgen der Weggeometrie und sind untereinander etwas stärker ausgedreht. Dadurch werden nicht nur die Gebäudeabstände erhöht, sondern auch die Fassadenfluchten stärker aufgefächert. Dies wirkt sich positiv auf die Wohnqualität im Innern und die Zwischenräume im Aussenbereich aus.

Die Wohn- und Essbereiche sind als fliessendes Raumkontinuum konzipiert. Durch die räumliche Abfolge von Eingangsbereich, Küche mit Essraum und Wohnzimmer weist die Wohnung eine hohe Gebrauchstauglichkeit auf und ist sehr gut möbelierbar. Sämtliche Regelgeschosswohnungen verfügen über eine grosszügige gedeckte Loggia. Das Raumangebot ist behindertengerecht mit Liftanlagen direkt an die darunterliegenden Tiefgaragen angeschlossen.