Die kubische Gebäudeform des Neubaus reagiert auf die Umgebung und funktionale Gegebenheiten

Regensdorf, eine Gemeinde im Zürcher Unterland, war bis zum Bau der kantonalen Strafanstalt um 1900 ein Bauerndorf. Heute ist vom alten Dorfkern nicht mehr viel zu sehen. Ein Ortszentrum im klassischen Sinn sucht man vergeblich. Im Herzen von Regensdorf liegt ein Einkaufszentrum und ein Mövenpick Hotel. Daneben breitet sich ein Teppich aus Mehrfamilienhäusern, Wohnsiedlungen und Hochhäusern aus. Grossmassstäbliche Industrie- und Gewerbebauren sowie Landwirtschaftsbetriebe nehmen den grössten Teil der Fläche im Norden und Osten ein.

Für die Aufwertung der Hauptverkehrsader Watterstrasse und für ein städtebauliches Konzept am Bahnhof wurde 2009 von der Gemeinde eine Testplanung durchgeführt und vom Gemeinderat zur Weiterbearbeitung empfohlen. Ein Leitbild soll bis 2030 die Stadt zu einem urbanen Regionalzentrum aufwerten und beleben. Ziel des 2007 ausgeschriebenen Wettbewerbs für die Erweiterung des Gemeindehauses war in erster Linie, den gesteigerten Raumbedarf der Gemeindeverwaltung abzudecken.

Die geschosshohe Verglasung innerhalb des Beton-
gitters der Fassade versinnbildlicht eine moderne und transparente Verwaltung

Zur Strasse hin öffnet sich der Raum mit einer übereck geschosshohen Verglasung und bietet damit einen Panorama-Ausblick auf die Umgebung. Das gläserne Eck bildet den krönenden Raumabschluss für die ellipsenförmige, frei im rechteckigen Raum stehende Haupttreppe. Der dem Platz zugewandte Haupteingang erschliesst den öffentlichen Bereich des Gebäudes.

Der Eingangsbereich und die Vorzonen der Schalter sind durch die expressive Haupttreppe miteinander verbunden. Die zwischen Kern und Büros verlaufenden Gänge werden durch den Aufenthaltsbereich mit Teeküche am anderen Ende verbunden. Die raumhohen Lochfenster der Fassade bringen viel Tageslicht in die Innenräume. 

Um die Gänge und die verglasten Sitzungszimmer im Kern natürlich belichten zu können, sind die zum Gang hin geschlossenen Räume mit einer strukturellen Verglasung versehen.

Auszug Text Katharina Marchal für werk, bauen +wohnen, Heft 1-2|2012