Die strukturelle Klarheit des Projekts schafft die Grundvoraussetzung für ein zeitlose und prägnante Architektur

Der Neubau der VEBO in Solothurn liegt an einer äusserst prominenten Lage, angebunden an die Westumfahrung der Stadt und in direkter Nachbarschaft zur Gebietsentwicklung Weitblick. Der freistehende Solitär wurde in die Mitte der Parzelle gesetzt. Ein enger Budgetrahmen sowie ein tiefer Ausbaustandard verpflichtete zur Fokussierung auf wenige wichtige Leitmotive des Entwurfs: strukturelle Klarheit, eine mit der Nutzung verbundene Sachlichkeit und das Zusammenspiel ausgewogener Proportionen.

Das ungerichtete, kompakte Volumen weist im Norden und Süden Einschnitte auf, die das Gebäude städtebaulich verankern und funktional unterschiedlich anbinden. Der Einschnitt über die ganze Gebäudelänge im Erdgeschoss markiert an der Nordseite den gedeckten Haupteingang. Im Attikageschoss springt die Fassade auf der Südseite zurück und generiert dadurch eine grosszügige Dachterrasse für das Restaurant.

Grosse stützenfreie Werkstätte und kleinräumige Büro-und Nebenräumen mit grosszügiger Begegnungszone für alle Mitarbeitenden beinhaltete das Raumprogramm. Der Entwurf bildet mit einem einfachen Konzept bestehend aus einem äusseren Kranz mit innerem Kern diese Raumstruktur ab. Im äusseren Kranz liegen die Werkstätten und Produktionsräume. Eine Deckenkonstruktion mit vorfabrizierten Betonrippen ermöglicht eine stützenfreie Ausbildung dieser Räume zugunsten einer grösstmöglichen Flexibilität.

Der Konstruktionsraster legt sich als übergeordnetes Organisationsprinzip über das ganze Gebäude. Im inneren Kern sind Büros, sowie sämtliche Neben- und Erschliessungsräume um zwei begrünte Innenhöfe angeordnet, welche die Räumlichkeiten mit natürlichem Licht versorgen und mit ihrer Begrünung für angenehme Stimmung sorgen. Im überhohen Erdgeschoss sind nebst dem der Haupteingang, die Anlieferung und die Produktionsräume mit lärmintensiven Arbeiten und erhöhtem Raumbedarf untergebracht.

Das Zwischengeschoss beinhaltet ausschliesslich Büroräume. In den Obergeschossen sind Werkstätten für handwerkliche Arbeiten an Werktischen organisiert. Im Attikageschoss befindet sich die Genusswerkstatt, das hausinterne Restaurant. Ein grosszügiger innerer Erschliessungsbereich weitet sich zwischen den Höfen in jedem Geschoss in einen wohnliche Aufenthalts- und Begegnungsort für die Mitarbeitenden auf.

Die Fassade wird durch ein überhohes Erdgeschoss und zwei identische Obergeschosse gegliedert. Vertikale Stützenverkleidungen und zurückversetzte horizontale Brüstungselemente geben dem Gebäude eine klare Struktur und die gewünschte Tiefe. Die vorgehängten Fassadenelemente sind in Glasfaserbeton geplant.

Die Innenhoffassade wird mit einer Verkleidung aus perforierten, vorgehängten Trapezblechen im Bereich der Brüstungen gegliedert. Die Bleche erscheinen durch die Lochperforation transparent und leicht und nehmen mit ihrer Eloxalfarbe die Farben der sich saisonal verändernden Begrünung im Innenhof auf.